Einkaufen mit Kindern

Bist du jedesmal total genervt, wenn dein Kind beim Einkaufen quengelt, weil es unbedingt in die Spielzeugabteilung will?
Puh, und die Situation an der Kasse erst – immer müsst ihr diskutieren, dass es jetzt nichts Süßes geben kann…

Aber warum eigentlich?
Könnten wir als Eltern nicht ein wenig umdenken oder anders planen? Wenn wir an der Kasse unseren Kindern eine kleine Süßigkeit erlauben – warum ist das so ein Drama für uns?
Etwa, weil das Kind seinen „Willen“ durchsetzen konnte?
Oder weil es bald Abendbrot gibt?
Vielleicht gab es auch schon genug Süßes an diesem Tag.
Oder du willst auf keinen Fall dem Verkaufskonzept der Supermärkte nachgeben…

? Überleg mal: kann du es einrichten, zu einem Zeitpunkt einkaufen zu gehen, zu dem eine kleine Süßigkeit, die sich dein Kind an der Kasse aussucht, passtend wäre? Und zu dem etwas Zeit besteht, um Spielzeug anzusehen – und falls sich dein Kind nicht von den begehrten Spielwaren trennen kann, wird einfach ein Foto davon gemacht und auf deinem Handy abgespeichert. Das kann dein Kind sich zuhause nochmal ansehen.
Du kannst ja auch ein „Geschenkideen Ordner“ für’s Kind auf deinem Smartphone anlegen…

? Ansonsten lassen sich die meisten Kinder während des Einkaufs gerne einbinden. Jüngere Kinder könntest du fragen: „Weißt du noch, wo die Gurken liegen? Holst du mir bitte eine?“
Größere Kids können einen kleinen eigenen Einkaufszettel erhalten mit Begriffen, die sie schon gut lesen können. An der Kasse lassen sich Kinder gut ablenken, indem sie den Einkauf aufs Band legen oder mit MaPa’s Portemonnaie „selbst“ bezahlen dürfen.

Hast du noch Ideen für entspannteres Einkaufen mit dem Nachwuchs?

#nofilter

„Mama, das tut weh!“
„Quatsch, das kann gar nicht wehtun.“

„Ich mag keine Erdbeeren, Papa!“
„Doch, natürlich magst du die. Komm, iss!“

„Ich möchte nicht zum Sport gehen…“
„Aber du bist doch so sportlich!“

„Ich hab Angst.“
„Aber du bist doch schon groß!“

Was stimmt hier nicht?

Wenn wir Kindern ihre Selbstwahrnehmung stets „ausreden“, dann verlieren sie diese und trauen ihren eigenen Gefühlen nicht mehr
Nimm die Aussagen deines Kindes wahr, gehe darauf ein, frag nach und unterstütze es begleitend.

„Mama, das tut weh!“
„Oje, zeig mal, wo genau?“

„Ich mag keine Erdbeeren, Papa!“
„Möchtest du heute lieber ein anderes Obst essen?“

„Ich möchte nicht zum Sport gehen…“
„Willst du mir erzählen, weshalb?“

„Ich hab Angst.“
„Wollen wir es zusammen versuchen?“

#selbstwahrnehmung
#kinderwahrnehmen
#aufaugenhöhe
#gfkmitkindern
#gelbermarienkäfer

Kinder begleiten

In meinem gestrigen Beitrag habe ich darüber geschrieben, wie schnell wir Erwachsenen manchmal reagieren, wenn Geschwister streiten und eins der Kinder weint. Oft stellen wir uns sofort auf die Seite des Kindes, das weint, ohne die Situation zu hinterfragen.
Das Kind, welches handgreiflich wurde, ist der #Bösewicht …
Und selbst, wenn es natürlich nicht in Ordnung ist, dass ein Kind dem anderen wehtut, so steckt meistens keine Aggression dahinter, sondern blanke Hilflosigkeit.
In meinem gestrigen Beispiel war der große Bruder einfach überfordert.
Er hat seinen kleinen Bruder mehrfach darum gebeten, aufzuhören. Das war seine erste und richtige Intention.
Als sich daraufhin nichts änderte, wurde er verständlicherweise ärgerlich.

Wir können als Eltern oder Erzieher helfen, indem wir aufhören, zu agieren.
Noch dazu sollten wir das Tempo aus der Konfliktbewältigung nehmen.
Wir könnten ganz einfach zunächst wortlos dazukommen, ohne zu bewerten.
Wir könnten vorsichtige Fragen stellen, vor allem an das Kind gerichtet, dass sich vermeintlich aggressiv verhalten hat. Zum Beispiel: wie geht es dir jetzt? Wie ging es dir, bevor dein Bruder geweint hat?

Und so lässt sich aufarbeiten, dass…
• … der Große vielleicht noch deutlicher hätte sagen können: „Stop! Hör auf mit mir zu sprechen, das lenkt mich von meinem Spiel ab!“
• … der Kleine beherzigen sollte, wenn er (sogar mehrfach) um etwas gebeten wird.
• … der Große beim nächsten Mal besser um Hilfe bei einem Erwachsenen bittet oder sein Spielzeug nimmt und den Raum verlässt, wenn er merkt, dass die Wut aufkeimt und bevor es zu Handgreiflichkeiten kommt.

Authentisch sein

Meine Jungs interessieren sich für Dinge, mit denen ich mich ohne ihr Dasein vermutlich niemals beschäftigt hätte.
Das ist oftmals sehr inspirierend und es gefällt mir, durch sie die Welt nochmal ganz neu zu entdecken.
Sie kriechen mit ihren Dinos über die Erde, laufen als Feuerwehrmänner durch’s Haus und lassen kleine Ritter gegeneinander antreten.
Tatsächlich gehe ich auf ihre Lieblingsthemen sehr gerne ein – in Form von Dino-Eiern aus Salzteig, Löscheinsätzen im Innenhof oder gebastelten Ritterhelmen sowie Ritterburg aus Kissen.

Wenn sie mich jedoch fragen, ob ich mitspiele, so bleibe ich ehrlich und sage allermeistens:
„Tut mir leid, Jungs, ich spiele nicht mit.
Denn ich fühle mich dabei nicht so richtig wohl. Trotzdem sitze ich gerne hier bei euch, schaue euch zu, bin da, falls ihr mich braucht.“
Wenn gewünscht, werfe ich neue Spielideen in den Raum, stelle Bastel- und Lernmaterialien auf den Tisch oder bereite ein Experiment vor.

Früher, als mein erster Sohn noch klein war, habe ich täglich versucht, in die Rolle eines Mitspielers zu schlüpfen. Das war damals leichter, weil mein erstes Kleinkind sich eigentlich für alles interessiert hat, was ich vorgeschlagen habe.
Wenn ich heutzutage mit den Jungs mitspiele, weil ich zufällig gerade Lust dazu habe, so lachen wir meist alle, weil es auf eine lustige Weise absurd ist ?
Als Erwachsener spielt man einfach anders und das wirkt wahrscheinlich aufgesetzt.

Wenn eines meiner Kinder mit einem Buch angelaufen kommt (und das geschieht häufig), dann ist es oft zum x-ten Mal dasselbe Bilderbuch oder ein Comic ?. Dabei würde ich so gerne den spannenden dicken Wälzer weiterlesen, der meinen Kindern und auch mir sehr gut gefällt. Das sage ich ganz ehrlich:
„Ich schau jetzt dieses Buch nochmal mit dir an, weil du es möchtest. Aber ich würde mich freuen, wenn wir später diese spannende Geschichte von vorgestern weiterlesen könnten! Ich kann kaum erwarten, zu erfahren, wie es weitergeht!“

So versuche ich also, meinen Kindern gegenüber eine authentische Mutter zu sein. Gleichzeitig helfe ich meinen Kindern, ebenfalls authentisch zu sein bzw. zu bleiben, denn Kinder bringen dies von Natur aus mit. Ich zwänge ihnen nichts auf, ermutige sie hingegen, mir zu sagen, wenn sie etwas nicht möchten.

Folglich bastel ich meine Jahreszeitendeko inzwischen hauptsächlich allein, weil die Jungs lieber etwas zu ihren Lieblingsthemen basteln möchten.
Noch ein Thema ist die Musik: bevor ich Mutter wurde, dachte ich, meine Kinder würden sobald möglich ein Instrument lernen. Wir sind ja schließlich eine Musikerfamilie! Pustekuchen, sie möchten nicht, es käme nicht von Herzen.
Sie sollen frei entscheiden.
Begeisterung für tausend andere Dinge haben sie automatisch mit in dieses Leben gebracht!
Meine Aufgabe ist es, dies zu begleiten 

Gefühle zulassen

Zum Elternsein gehört neben all der bedingungslosen Liebe auch dazu, wahrzunehmen und sich einzugestehen, dass „Kinderhaben“ mitunter sehr anstrengend ist und wir mehr auf uns selbst achten sollten.
Letzteres ist langfristig auch für die Kinder gesünder.

Heute war bei uns wieder so ein Tag.
Es war für mich als Mama höllisch anstrengend, …
• dass die Kinder nicht „pünktlich“ zum Essen erschienen sind. ⌛
• dass sie dann über das kalte Essen gemeckert haben. ?
• dass alle 5 Minuten eins der Kinder etwas von mir wollte oder mir ein Kotelett ans Ohr gequatscht hat ?.
• dass das kleine Kind zum x-ten Mal nicht freiwillig zum Zähneputzen kam, weil es leider noch nicht verstanden hat, dass Zähneputzen keine Strafe der Eltern ist, sondern für die Zahngesundheit absolut notwendig. ??
• dass die Geschwister sich ungelogen im 10 Minuten Takt in die Wolle gekriegt haben… ?

Und – Hand auf’s Herz – ich konnte es heute kaum erwarten, …
• dass die Kinder endlich einschliefen, weil es ein laaaanger Tag voller Bedürfniserfüllung der Kinder war und ich einfach NICHT MEHR KONNTE. ???

Was wäre für Kinder schlimmer, als Eltern am Limit, die alle Emotionen in sich aufstauen? Wie können Kinder lernen, dass alle Gefühle ihre Berechtigung haben, wenn die eigenen Eltern diese unterdrücken?
Kinder spüren die wahren Gefühle der Erwachsenen sowieso.
Sie fühlen sich allenfalls in ihrer Wahrnehmung gestört, wenn Eltern dann konträr zu ihren Gefühlen reden. Und schlimmstenfalls lernen sie daraus: manche Gefühle sind nicht erlaubt, man darf nicht authentisch sein.

Manchmal nervt es mich, wenn ich abends am Bett der schlafenden Kinder stehe und sie von Herzen liebe – und mich dabei selbst verurteile, tagsüber wegen ihres Verhaltens verärgert gewesen zu sein.
Erstens ist mir schon klar, dass meine Kinder mich ja gar nicht „absichtlich ärgern“ wollten. Sie waren einfach nur ganz pur sie selbst und genau das möchte ich ♥️.
Zweitens weiß ich ja selbst am Besten, dass ich sie deswegen kein bisschen weniger liebe. ?

Aber ich habe wohl in meiner eigenen Kindheit nicht erlebt, dass es wichtig und gesund ist, alle Gefühle zuzulassen…
Da hab ich wohl noch etwas aufzuarbeiten …