Freunde?

„Mama, bist du immer mein Freund?“
„Immer und immer.“

Ich bin da, wenn du vor Freude über den Rasen rennst, fröhlich lachst und gar nicht wahrnimmst, dass ich dich ansehe.

Ich bin da, wenn du vor Ärger platzt und nicht aufhören kannst, zu brüllen, weil dir ein Geschehnis als so ungerecht erscheint, dass du es kaum aushalten kannst.

Ich bin da, wenn du alles richtig und perfekt machen möchtest, gar kein Ende finden kannst, obwohl ich dir immer erkläre, dass es darauf nicht ankommt.

Ich bin da, wenn du voller Ungeduld zappelst und keine Muße finden kannst, etwas Angefangenes zu Ende zu bringen, auch wenn so viele Stimmen sagen: das braucht das Kind für’s spätere Leben!

Ich bin da, wenn du mich anstrahlst vor lauter Liebe und die Lebensfreude dir ins Gesicht geschrieben steht.

Ich bin da, wenn du aus dem Nichts vor Wut kochst, mit Stühlen um dich wirfst und dir wünschst, ich wäre nicht deine Mutter.

Ich bin da, wenn du ins Leere starrst, weil du in einer ganz eigenen Welt versunken bist und nicht siehst und hörst, dass deine ganze Familie beim Essen sitzt und auf dich wartet.

Ich bin da, wenn du dich fest an mich drückst, dich nicht von mir lösen kannst und mich so sehr brauchst.

Ich bin da, schaue dich an und versinke in Liebe, wenn du fest eingeschlafen bist.

Ich bin da und immer dein Freund, wegen deiner Unbändigkeit und Anhänglichkeit, deiner Stärke und Schwäche, deiner Angst und Zuversicht, deinen Ecken und Kanten sowie deiner sanften Seele, deiner Andersartigkeit und Gleichheit.

Danke, dass auch DU mich deinen Freund nennst.
♥️

Wenn dein Kind morgens sagt:

„Mama, ich mag heute nicht in den Kindergarten gehen. Ich will zuhause bleiben.“ Was antwortest du, wenn du diesen Wunsch deines Kindes nicht realisieren kannst?

Vielleicht sagst du:
„Du kannst heute nicht zuhause bleiben, denn ich muss arbeiten. Außerdem sind im Kindergarten all deine Freunde! Du wirst schon sehen, wie viel Spaß es macht, wenn du erstmal da bist!“

Das klingt wie ein Dialog auf Augenhöhe. Aber ist es das ?! …

Hier sind ein paar weitere Möglichkeiten, was Eltern sagen oder fragen können:
„Möchtest du mir erzählen, warum du heute nicht in den Kindergarten möchtest?“
„Ich verstehe so gut, dass du lieber hier zuhause weiterspielen würdest. Vielleicht könntest du ein kleines Spielzeug mit in den Kindergarten nehmen?“
„Du gehst im Moment nicht so gerne in den Kindergarten, oder? Wie wäre es, wenn du heute mein Armband mitnehmen darfst, das du so gerne magst?“

Mit dieser Art Kommunikation fühlt sich dein Kind wahrgenommen.
Probier es aus ♥️