Wie unterhältst du dich mit deinem Kind? Erkundigst du dich nach seinen Gedanken, Erlebnissen und Gefühlen? Erzählt es von sich aus viel? Stellt es häufig Fragen? Erzählst du deinem Kind auch etwas von dir?
Meine Söhne erzählen viel – und das nicht nur, wenn der Tag lang ist. Trotzdem oder gerade deswegen haben wir eine Art Gesprächskultur eingeführt, die Nähe schafft und bei der wir einander wirklich zuhören und den anderen wahrnehmen.
Hier ein paar Beispiele:
• Stelle deinem Kind nicht immer dieselben Fragen (Wie war’s im Kindergarten? Was gab es zu essen?), sondern überlege dir Fragen, die dein Kind an seine Erlebnisse erinnern und mit denen du wirklich Interesse weckst (Was war heute dein Lieblingsspiel im Kindergarten? Gab es heute zum Mittag wieder diese leckere Sauce, von der du letztens erzählt hast?). Tipp: Vermeide mit ja/nein zu beantwortende Fragen ☺️
• Stelle Gefühlsfragen, wenn dein Kind ins Detail geht (Oh, spannend! Und wie hat sich das angefühlt? Hast du dich da sehr gefreut?).
• Bewege dich thematisch nicht nur in der Gegenwart, sondern erinnere dich zusammen mit deinem Kind an Erlebtes der vergangenen Woche (Weißt du noch, wie wir neulich die Nachbarskatze gestreichelt haben?). Außerdem beziehe dein Kind in die Planung der nächsten Tage ein (Was möchtest du morgen in deiner Brotbox haben? Möchtest du am Wochenende zum Wildgehege fahren?). Dies erweitert enorm die Selbstwertschätzung des Kindes; es spürt, dass es bei der Familienplanung mitentscheiden kann, dass seine Meinung zählt.
• Erzähle deinem Kind auch von dir. Entweder ganz frei (Weißt du, was ich heute morgen bei der Arbeit erlebt habe, als du im Kindergarten warst?). Oder in Form eines Rituals, zum Beispiel am Abend: jeder erzählt dem anderen, was an diesem Tag das Schönste war und welches Erlebnis nicht so gut war. (Ich fand es heute am Tollsten, mit dir zusammen ein Bild zu malen. Nicht so gut fand ich, dass wir vorhin aneinander geraten sind, umso schöner, dass wir uns wieder vertragen haben.)
• All dies fördert einen sicheren Umgang der Kinder im Gespräch mit anderen, außerdem werden soziale und kognitive Fähigkeiten gefördert. ✨
Juchuuuu… ?? seit drei Wochen gehen die Jungs in die Kita, der Kleine hat die Eingewöhnung wunderbar absolviert, der Große freut sich täglich, seine Freunde zu sehen. Also alles prima. Eigentlich. • Denn jetzt geht sie wieder los, die Pipi-Kacka-Phase, auch bekannt als die #Fäkalsprache Ära… ?? Es ist wohl wahr: diese Wörter bringen die Kinder aus dem Kindergarten mit nach Hause. Wie ließe es sich sonst erklären, dass es jetzt nach der Eingewöhnungszeit der „Neuen“ von vorne losgeht? • Nun kann man als Eltern auf vielerlei Weisen reagieren.
1️⃣ Erklären, was die Begriffe bedeuten und das solcherlei Sprache sehr verletzend für jemanden sein kann. ?
2️⃣ Diese Wörter nur auf der Toilette bzw im Badezimmer erlauben, sofern das Kind dies mitmacht. Eine gewisse Konsequenz der Eltern ist vonnöten ?
3️⃣ Einfach ignorieren. (Gar nicht mal so leicht, wenn sich Geschwisterkinder am Essenstisch um die Wette anbrüllen mit „Du bist ein Kackafrosch.“ – „Du bist eine Pissgurke.“ ???)
4️⃣ Gnadenlos mitmachen, in der Hoffnung, dass es das Kind irgendwann satt hat. • ✋❣️ Hand auf’s Herz: ich finde dies alles nicht sooo besonders hilfreich und habe alles schon ausprobiert. Am besten hilft ein wenig Ignoranz plus Gelassenheit und die Bitte, beim Essen eine gewisse Lautstärke nicht zu überschreiten. Manche Wörter sind wirklich komplett tabu (sch**ẞe und Ar****och u.a. Beleidigungen), dafür gibt’s ’ne Blacklist. Manchmal gelingt es, dass ich einfach lustige neue (Schimpf-)Wörter vorschlage und die Kinder plötzlich eifrig mitmachen: Tiefseefisch, Krawattenkuh, Käsefrosch, Eidotter …. Vielen Kindern geht es hauptsächlich um das Aussprechen interessanter oder witziger Begriffe und natürlich die Aufmerksamkeit, die man damit erhalten kann. • Wie handhabt ihr denn diese Phasen? Schreibt’s mir in die Kommentare ? • #kleinkindmama #kleinkindleben #kleinkind #alltagmitkind #erziehungstipps #erziehungistherzenssache #lebenalsmama #lebenmitkindern #lebenmitkindernistlebenamlimit #pipikaka #schimpfwörter #mamablog #instamama #familylife #familienblog #mamaratgeber
Oft frage ich meine Jungs morgens, ob sie nachmittags einen Snack möchten. Es gibt hier oft Obstteller, aber gerne auch Bananenbrot oder Muffins. Diesmal hatten die zwei gerade “ ihre #fünfminuten “ ? und sagten „Wir wollen heute Kacka Kuchen essen.“ Gesagt, getan – so entstand dieses Rezept ?
Wie seht ihr diese #pipikacka Phase? Ich muss sagen, obwohl es an und an nervt, nehmen wir es gelassen. Ich bin gespannt, was meine Jungs gleich zu ihrem Kacka-Kuchen im Glas sagen werden ??
Gewalt ist mehr, als uns Eltern manchmal bewusst ist.
Wenn alles nach Plan läuft (= die Kinder in unserem Sinne kooperieren), dann fällt es uns leicht, auf Augenhöhe zu sein. Wenn nicht – dann werden wir leicht laut, drohen den Kindern mit Konsequenzen, schimpfen, wenn sie ihre von uns definierten Aufgaben nicht erfüllen und ahnden Regelverstöße.
„Geh sofort in dein Zimmer!“ brüllen wir, wenn das Kind nicht „gehorcht“.
„Wenn du nicht aufräumst, dann kommst du eben jetzt sofort ins Bett!“ setzen wir eine unlogische Konsequenz.
„Du solltest deine Schuhe nicht mitten im Flur liegen lassen, ich hab es schon tausendmal gesagt!“ erbosen wir uns und pfeffern die Schuhe wütend dem Kind vor die Füße.
„Jetzt hörst du endlich auf damit!“ rufen wir ärgerlich und packen das Kind am Arm, um es vom Ort des Geschehens wegzutragen.
Das alles ist Gewalt. Dabei meinen wir es doch nur gut. Wir möchten unseren Kindern eine Orientierung geben. Es überwiegt die Sorge, dass ohne unser Agieren der Nachwuchs zu rücksichtslosen, unerzogenen Rüpeln herangewächst. Wir haben Angst vor Kontrollverlust.
Aber möchtest du, dass dein Kind „pariert“, weil es Sorge vor Liebesentzug hat? Oder – gleich schlimm – weil es Furcht vor Bestrafung hat?
Nicht vergessen: unsere Kinder spiegeln uns. Sie werden diese Form der Gewalt aufnehmen und weitergeben.
Das Spiegeln hat eine aufklärerische Seite: in einer Konfliktsituation sollten wir uns fragen, ob das „störende“ Verhalten unseres Kindes etwas mit uns zu tun hat – sind wir selbst überfordert? Waren wir zu fordernd mit unserem Kind? Haben wir ihm zu viel Verantwortung übertragen? Oder ein Bedürfnis unseres Kindes übersehen – Müdigkeit, Hunger, Überreizung?
Es gibt immer eine Alternative zu unserem gewaltnahen Verhalten dem Kind gegenüber. Wenn wir Eltern das nicht schaffen, sollten wir den Blick auf uns selbst richten und wenigstens ehrlich bleiben: manchmal sind wir Erwachsenen zu müde, zu lustlos, nicht in der Lage zum echten Zuhören oder einfach nicht kompromissbereit.
In meinem gestrigen Beitrag habe ich darüber geschrieben, wie schnell wir Erwachsenen manchmal reagieren, wenn Geschwister streiten und eins der Kinder weint. Oft stellen wir uns sofort auf die Seite des Kindes, das weint, ohne die Situation zu hinterfragen. Das Kind, welches handgreiflich wurde, ist der #Bösewicht … Und selbst, wenn es natürlich nicht in Ordnung ist, dass ein Kind dem anderen wehtut, so steckt meistens keine Aggression dahinter, sondern blanke Hilflosigkeit. In meinem gestrigen Beispiel war der große Bruder einfach überfordert. Er hat seinen kleinen Bruder mehrfach darum gebeten, aufzuhören. Das war seine erste und richtige Intention. Als sich daraufhin nichts änderte, wurde er verständlicherweise ärgerlich.
Wir können als Eltern oder Erzieher helfen, indem wir aufhören, zu agieren. Noch dazu sollten wir das Tempo aus der Konfliktbewältigung nehmen. Wir könnten ganz einfach zunächst wortlos dazukommen, ohne zu bewerten. Wir könnten vorsichtige Fragen stellen, vor allem an das Kind gerichtet, dass sich vermeintlich aggressiv verhalten hat. Zum Beispiel: wie geht es dir jetzt? Wie ging es dir, bevor dein Bruder geweint hat?
Und so lässt sich aufarbeiten, dass… • … der Große vielleicht noch deutlicher hätte sagen können: „Stop! Hör auf mit mir zu sprechen, das lenkt mich von meinem Spiel ab!“ • … der Kleine beherzigen sollte, wenn er (sogar mehrfach) um etwas gebeten wird. • … der Große beim nächsten Mal besser um Hilfe bei einem Erwachsenen bittet oder sein Spielzeug nimmt und den Raum verlässt, wenn er merkt, dass die Wut aufkeimt und bevor es zu Handgreiflichkeiten kommt.
Ich sitze am Tisch und lese die Zeitung. Meine Kinder spielen nebeneinander auf dem Wohnzimmerteppich. Es ist so schön friedlich. Plötzlich, aus dem Nichts, weint der Kleine. Der Große habe ihn gehauen, schluchzt er. Oh man, wieso muss er immer so schnell aggressiv sein?
•
Ich sitze auf dem Teppich und spiele vertieft. Neben mir spielt mein keiner Bruder. Alle paar Minuten spricht er mich an, um mir etwas zu zeigen. Das stört mich und bringt mich auf meinem Spiel heraus. Jetzt hab ich ihn schon fünfmal drum gebeten, damit aufzuhören, aber er lässt es nicht. Das nervt! Ich stupse ihn gegen die Schulter, er soll endlich aufhören. Oh man, nun weint er. Mama ist stinksauer und schimpft mit mir. Wieso sieht sie nicht, dass das ungerecht ist? Ich fühle mich nicht gesehen.
Meine Jungs interessieren sich für Dinge, mit denen ich mich ohne ihr Dasein vermutlich niemals beschäftigt hätte. Das ist oftmals sehr inspirierend und es gefällt mir, durch sie die Welt nochmal ganz neu zu entdecken. Sie kriechen mit ihren Dinos über die Erde, laufen als Feuerwehrmänner durch’s Haus und lassen kleine Ritter gegeneinander antreten. Tatsächlich gehe ich auf ihre Lieblingsthemen sehr gerne ein – in Form von Dino-Eiern aus Salzteig, Löscheinsätzen im Innenhof oder gebastelten Ritterhelmen sowie Ritterburg aus Kissen.
Wenn sie mich jedoch fragen, ob ich mitspiele, so bleibe ich ehrlich und sage allermeistens: „Tut mir leid, Jungs, ich spiele nicht mit. Denn ich fühle mich dabei nicht so richtig wohl. Trotzdem sitze ich gerne hier bei euch, schaue euch zu, bin da, falls ihr mich braucht.“ Wenn gewünscht, werfe ich neue Spielideen in den Raum, stelle Bastel- und Lernmaterialien auf den Tisch oder bereite ein Experiment vor.
Früher, als mein erster Sohn noch klein war, habe ich täglich versucht, in die Rolle eines Mitspielers zu schlüpfen. Das war damals leichter, weil mein erstes Kleinkind sich eigentlich für alles interessiert hat, was ich vorgeschlagen habe. Wenn ich heutzutage mit den Jungs mitspiele, weil ich zufällig gerade Lust dazu habe, so lachen wir meist alle, weil es auf eine lustige Weise absurd ist ? Als Erwachsener spielt man einfach anders und das wirkt wahrscheinlich aufgesetzt.
Wenn eines meiner Kinder mit einem Buch angelaufen kommt (und das geschieht häufig), dann ist es oft zum x-ten Mal dasselbe Bilderbuch oder ein Comic ?. Dabei würde ich so gerne den spannenden dicken Wälzer weiterlesen, der meinen Kindern und auch mir sehr gut gefällt. Das sage ich ganz ehrlich: „Ich schau jetzt dieses Buch nochmal mit dir an, weil du es möchtest. Aber ich würde mich freuen, wenn wir später diese spannende Geschichte von vorgestern weiterlesen könnten! Ich kann kaum erwarten, zu erfahren, wie es weitergeht!“
So versuche ich also, meinen Kindern gegenüber eine authentische Mutter zu sein. Gleichzeitig helfe ich meinen Kindern, ebenfalls authentisch zu sein bzw. zu bleiben, denn Kinder bringen dies von Natur aus mit. Ich zwänge ihnen nichts auf, ermutige sie hingegen, mir zu sagen, wenn sie etwas nicht möchten.
Folglich bastel ich meine Jahreszeitendeko inzwischen hauptsächlich allein, weil die Jungs lieber etwas zu ihren Lieblingsthemen basteln möchten. Noch ein Thema ist die Musik: bevor ich Mutter wurde, dachte ich, meine Kinder würden sobald möglich ein Instrument lernen. Wir sind ja schließlich eine Musikerfamilie! Pustekuchen, sie möchten nicht, es käme nicht von Herzen. Sie sollen frei entscheiden. Begeisterung für tausend andere Dinge haben sie automatisch mit in dieses Leben gebracht! Meine Aufgabe ist es, dies zu begleiten
„Mama, bist du immer mein Freund?“ „Immer und immer.“
Ich bin da, wenn du vor Freude über den Rasen rennst, fröhlich lachst und gar nicht wahrnimmst, dass ich dich ansehe.
Ich bin da, wenn du vor Ärger platzt und nicht aufhören kannst, zu brüllen, weil dir ein Geschehnis als so ungerecht erscheint, dass du es kaum aushalten kannst.
Ich bin da, wenn du alles richtig und perfekt machen möchtest, gar kein Ende finden kannst, obwohl ich dir immer erkläre, dass es darauf nicht ankommt.
Ich bin da, wenn du voller Ungeduld zappelst und keine Muße finden kannst, etwas Angefangenes zu Ende zu bringen, auch wenn so viele Stimmen sagen: das braucht das Kind für’s spätere Leben!
Ich bin da, wenn du mich anstrahlst vor lauter Liebe und die Lebensfreude dir ins Gesicht geschrieben steht.
Ich bin da, wenn du aus dem Nichts vor Wut kochst, mit Stühlen um dich wirfst und dir wünschst, ich wäre nicht deine Mutter.
Ich bin da, wenn du ins Leere starrst, weil du in einer ganz eigenen Welt versunken bist und nicht siehst und hörst, dass deine ganze Familie beim Essen sitzt und auf dich wartet.
Ich bin da, wenn du dich fest an mich drückst, dich nicht von mir lösen kannst und mich so sehr brauchst.
Ich bin da, schaue dich an und versinke in Liebe, wenn du fest eingeschlafen bist.
Ich bin da und immer dein Freund, wegen deiner Unbändigkeit und Anhänglichkeit, deiner Stärke und Schwäche, deiner Angst und Zuversicht, deinen Ecken und Kanten sowie deiner sanften Seele, deiner Andersartigkeit und Gleichheit.