Stell dich nicht so an

Der kleine Käfer liegt am Boden und rührt sich nicht mehr.
Du fängst an zu schluchzen und Tränen rollen deine Wangen hinab. So gerne möchtest du, dass der kleine Käfer noch lebt.
„̶S̶t̶e̶l̶l̶ ̶d̶i̶c̶h̶ ̶n̶i̶c̶h̶t̶ ̶s̶o̶ ̶a̶n̶,̶ ̶d̶a̶s̶ ̶i̶s̶t̶ ̶d̶o̶c̶h̶ ̶b̶l̶o̶ß̶ ̶e̶i̶n̶ ̶K̶ä̶f̶e̶r̶!̶“̶
„Du zeigst so viel Empathie für alle Lebewesen, das ist wunderbar und gut!“

Der Christbaum wird abgeschmückt und vor die Tür gestellt.
„Mama, geht es unserem Baum nicht schlecht dort, wo er jetzt hinkommt?“ Du fängst bitterlich an zu weinen.
„̶N̶ä̶c̶h̶s̶t̶e̶s̶ ̶J̶a̶h̶r̶ ̶s̶c̶h̶m̶ü̶c̶k̶e̶n̶ ̶w̶i̶r̶ ̶w̶i̶e̶d̶e̶r̶ ̶e̶i̶n̶e̶n̶ ̶n̶e̶u̶e̶n̶ ̶B̶a̶u̶m̶,̶ ̶w̶e̶n̶n̶ ̶d̶u̶ ̶j̶e̶t̶z̶t̶ ̶n̶i̶c̶h̶t̶ ̶s̶o̶ ̶e̶i̶n̶ ̶D̶r̶a̶m̶a̶ ̶m̶a̶c̶h̶s̶t̶!̶“̶
„Mein Schatz, ich werde unseren lieben Weihnachtsbaum auch sehr vermissen. Er hat uns die Weihnachtszeit besonders schön gemacht, oder?“

Heute ist der letzte Ferientag.
Du beginnst zu wüten und zu weinen: „Ich konnte gar nicht genug spielen in meinen Ferien!“
„̶D̶u̶ ̶k̶o̶n̶n̶t̶e̶s̶t̶ ̶m̶e̶h̶r̶ ̶a̶l̶s̶ ̶g̶e̶n̶u̶g̶ ̶s̶p̶i̶e̶l̶e̶n̶,̶ ̶d̶a̶s̶ ̶k̶a̶n̶n̶s̶t̶ ̶d̶u̶ ̶m̶i̶r̶ ̶g̶l̶a̶u̶b̶e̶n̶ ̶u̶n̶d̶ ̶j̶e̶t̶z̶t̶ ̶s̶e̶i̶ ̶n̶i̶c̶h̶t̶ ̶s̶o̶ ̶u̶n̶d̶a̶n̶k̶b̶a̶r̶!̶“̶
„Du trauerst um die gemeinsame Familienzeit, die nun endet – das verstehe ich! Möchtest du mir erzählen, was dir für den Tag heute ganz besonders wichtig ist?“

♥️

Freunde?

„Mama, bist du immer mein Freund?“
„Immer und immer.“

Ich bin da, wenn du vor Freude über den Rasen rennst, fröhlich lachst und gar nicht wahrnimmst, dass ich dich ansehe.

Ich bin da, wenn du vor Ärger platzt und nicht aufhören kannst, zu brüllen, weil dir ein Geschehnis als so ungerecht erscheint, dass du es kaum aushalten kannst.

Ich bin da, wenn du alles richtig und perfekt machen möchtest, gar kein Ende finden kannst, obwohl ich dir immer erkläre, dass es darauf nicht ankommt.

Ich bin da, wenn du voller Ungeduld zappelst und keine Muße finden kannst, etwas Angefangenes zu Ende zu bringen, auch wenn so viele Stimmen sagen: das braucht das Kind für’s spätere Leben!

Ich bin da, wenn du mich anstrahlst vor lauter Liebe und die Lebensfreude dir ins Gesicht geschrieben steht.

Ich bin da, wenn du aus dem Nichts vor Wut kochst, mit Stühlen um dich wirfst und dir wünschst, ich wäre nicht deine Mutter.

Ich bin da, wenn du ins Leere starrst, weil du in einer ganz eigenen Welt versunken bist und nicht siehst und hörst, dass deine ganze Familie beim Essen sitzt und auf dich wartet.

Ich bin da, wenn du dich fest an mich drückst, dich nicht von mir lösen kannst und mich so sehr brauchst.

Ich bin da, schaue dich an und versinke in Liebe, wenn du fest eingeschlafen bist.

Ich bin da und immer dein Freund, wegen deiner Unbändigkeit und Anhänglichkeit, deiner Stärke und Schwäche, deiner Angst und Zuversicht, deinen Ecken und Kanten sowie deiner sanften Seele, deiner Andersartigkeit und Gleichheit.

Danke, dass auch DU mich deinen Freund nennst.
♥️

Babyschlaf im Kinderwagen?!

Wenn ich heutzutage eine Mutter mit Kinderwagen sehe, die ihr schlafendes Baby unbedacht vom Schatten in die Sonne schiebt, sodass das kleine Gesicht plötzlich hell erleuchtet ist, so fängt mein Herz an zu rasen und ich möchte hinrennen und sagen: „Pass auf, Dein Baby wird sofort aufwachen und schreien! Schieb den Wagen bloß nicht in die Sonne!“
Aber ich tue es nie.
Und die fremden Babys im Kinderwagen wachten bisher niemals auf … ??‍♀️
Meine Babys vor sechs bzw. drei Jahren? IMMER!

So ähnlich geht es mir, wenn ich Babys sehe, die im stehenden(!) Kinderwagen schlafen.
Das gab’s bei uns auch nur beim zweiten Kind – höchstens alle vier Wochen für 10 Minuten ?

Erzählt mal, gehört ihr zu Team „Baby schläft entspannt im Kinderwagen“ oder zu Team „Baby wacht sofort auf“ ?

Highneedkind vs. andere Babys/Kinder

Viele von Euch fragten, was denn der Unterschied sei zwischen #Highneedkind und anderen Babys.

Ich kann das leider nicht pauschal beantworten, aber hier sind einige der Unterschiede, die ich persönlich entdecken durfte…

• öffentliches Stillen:
Nun, ein #Highneedbaby kann das nicht. Es ist zu stark abgelenkt. Da reicht es schon, wenn ein Vogel im Baum zwitschert. Baby schafft es vor lauter Interesse nicht, weiterzutrinken und wird darüber sehr unglücklich. Andere Babys sind glücklich an der Brust und lassen sich durch nichts von Trinken abhalten…

• aufregender Tag:
Tja, ein Highneedbaby schreit und schreit und schreit. Damit erzählt es vom Stress dieses Tages, von all seinen Eindrücken und seiner totalen Überforderung. Andere Babys schlafen nach einem aufregenden Tag nach ihrem Einschlafritual glückselig ein.

• Schlafqualität:
Ein Highneedkind wacht von jedem Geräusch auf und kann in ungewohnter Umgebung schon gar nicht einschlafen.
Andere Babys? Wenn das Baby schläft, dann schläft es! Daher stammt auch der Spruch: schlafen wie ein Baby !!

• #MEtime für die Mutter:
Die Mutter eines Highneedkindes kommt zu nichts: Essen, Körperpflege, Kaffeetrinken, Toilettengang … Alles wird von Schreien begleitet. Andere Babys schauen Mama begeistert bei allem zu und sind zufrieden.

• Verabredungen:
Mütter von Highneedkindern verabscheuen Verabredungen wegen des spätestens nachträglich überreizten Babys/Kindes. Mütter von anderen Babys lieben Verabredungen, weil ihnen zuhause die Decke auf den Kopf fällt.

• Zufriedenheit:
Der Orangensaft ist leer? Beim Highneedkind ist der ganze Tag gelaufen … Andere Kinder? Na, dann trinke ich halt Apfelsaft, Mama!

• nächtliche Wachphasen:
Highneedkinder können nachts nicht alleine wieder einschlafen. Andere Kinder schlafen nach einem Schluck Wasser, ein paar liebevollen Worten und einem Kuss friedlich wieder ein.

• Das Lieblings-T-Shirt ist in der Wäsche?
Mein Highneedkind: kein Problem.
Mein anderes Kind: brüllt und besteht darauf, das schmutzige T-Shirt nochmals anzuziehen ?

Erzählt mal – ist es bei Euch ähnlich?

#highneed
#schreibaby
#gefühlsstark
#gefühlsstarkeskind
#Regulationsstörung
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