Du hast die Wahl

Dein Kind verweigert trotzig sein Abendbrot, weil es „nicht das richtige“ zu essen gibt. Du sagst verärgert: „Aber das habe ich extra für dich gekocht, das isst du jetzt!“

Abends trödelt dein Kind beim Fertigmachen, du schaust genervt auf die Uhr, denn es wird später und später.
Gefühlt am Limit schnappst du dir dein Kind und putzt ihm gegen seinen Willen die Zähne. „Morgen putzt du aber freiwillig Zähne!“

Deine Kinder streiten sich zum wahrscheinlich drölfzigsten Mal wegen einer Kleinigkeit. Du kannst es einfach nicht mehr hören und brüllst:
„Könnt ihr nicht EINMAL friedlich miteinander spielen?“

Puh. Anstrengend.

Probier doch mal etwas Neues:
Stell dein Kind ??? ??? ????, statt mit ihm zu schimpfen oder etwas anzudrohen.

Beim Essen:
„Du hast die Wahl: du kannst entweder hier sitzen und hungrig bleiben, weil die Nudeln leider die falsche Form haben oder du entscheidest dich, sie trotzdem zu essen, damit du satt wirst und morgen gehen wir zusammen deine Lieblingsnudeln kaufen.“

Beim Zubettgehen:
„Du kannst wählen: entweder sitzt du hier noch eine Weile bis zum Schlafen im Badezimmer und schimpfst mit mir, weil du nicht Zähneputzen möchtest –
oder du lässt dir jetzt schnell von mir dabei helfen und danach haben wir dann noch Zeit, uns aufs Sofa zu kuscheln für ein schönes Gute-Nacht-Buch.“

Beim Geschwisterstreit:
„Wie entscheidet Ihr? Wollt Ihr beide euch
a) den Rest des Nachmittags über den anderen ärgern oder möchtet ihr
b) lieber einander erzählen, wie ihr euch fühlt und dann gemeinsam nach einer Lösung für diesen Konflikt suchen?“

Kinder werden immer eine Wahl treffen, denn Kinder kooperieren immer.

Fällt dir noch eine Situation ein, bei der man die Kinder vor eine eigene Wahl stellen könnte, anstatt einfach über ihr Gefühl hinweg zu gehen?

✷✮ ᴡᴇɪʜɴᴀᴄʜᴛᴇɴ ᴍɪᴛ ᴋind(ern)

Aus Kindersicht ist der #Heiligabend eine große Herausforderung:
Die Aufregung ist ohnehin schon riesengroß und dann spielen da noch Faktoren wie besondere Rituale und Interessenkonflikte eine Rolle.
Meist ist zudem für den Nachwuchs die Tagesstruktur nicht klar, die Kinder haben keinerlei Vorstellung davon, was es bedeutet, vom morgendlichen Aufstehen bis zur abendlichen Bescherung zu warten.

Für Eltern ist dieser Tag hingegen in der Regel klar getaktet: was muss noch vorbereitet werden? Wann schiebe ich den Braten in den Ofen? Sind alle Geschenke verpackt?

Was oft fehlt, ist ein Hand in Hand von Eltern und Kindern.
Die Kinder sollen doch bitte nach Plan funktionieren: „Sei geduldig, sei still, beschäftige dich bitte allein… Ich hab zu tun!“
Aber unsere Kinder spiegeln uns, mitsamt unserer aufgeregten Stimme und all der Hektik. Sie bräuchten jetzt am ehesten Nähe, frische Luft und eine Kuscheleinheit – und vor allem: eine klare Tagesstruktur und zeitliche Bezugspunkte. Außerdem sind Pausen, unser Verständis und ein Kindermiteinbeziehen unerlässliche Dinge.

Am Heiligabend und den Weihnachtstagen ist für unsere Kinder weniger tatsächlich mehr!
Sie werden sich nicht an die perfekte Deko oder den zarten Braten erinnern.
Aber sie werden gemeinsame Zeit mit uns Eltern für immer in ihrem Herzen tragen: zusammen Singen, Arm in Arm ein Weihnachtsbuch lesen, in der Küche mithelfen dürfen …

Also gestaltet die Feiertage #kindgerecht ❤️

Erledigt die meisten To-Dos nach Möglichkeit schon bis zum 23. Dezember. Besprecht den Tagesablauf bereits im Vorfeld und zwar für Kinder verständlich: „Nach dem Frühstück darfst du mit mir zusammen die Weihnachtsservietten falten, dann holen wir Oma ab, anschließend kannst du ein Hörspiel hören und nachdem wir die Weihnachtsgeschichte gelesen haben, können wir bestimmt Bescherung feiern … Hast du noch einen besonderen Wunsch für diesen Tag?“

#awareparenting
#weihnachtenmitkindern
#slowparenting
#bedürfnisorientert
#unseralltagistihrekindheit
#Familienleben
#dieweltdurchkinderaugen
#aufaugenhöhe
#momlifebelike
#Highneedkind

Urlaub mit Kind(ern)

?Location:
• zu allererst: wie weit entfernt darf sie sein? Passen Reisezeit und -dauer zur Routine deines Kindes?
• achte auf die Kindertauglichkeit der Unterkunft (gibt es Ausstattung vor Ort wie Bettchen, Hochstuhl, Treppengitter, eingezäunten Pool – etc.?)
• Was benötigt dein Kind im Speziellen (abgedunkeltes Schlafzimmer, viel Ruhe oder viel Platz zum Toben)?
• auch die Umgebung sollte kinderfreundlich sein (nach der Anreise sollten keine langen Autofahrten mehr z.B. zum Einkaufen, ans Meer bzw. zu den Spielmöglichkeiten nötig sein)
• übrigens: ein Städtetrip mit Baby ist vielleicht noch ganz gut machbar, aber wenn die Kleinen zu Fuß die Welt auf den Kopf stellen, könnte das anstrengend werden…
• eventuell lässt sich ein Appartement oder Ferienhaus mit Garten oder in Spielplatz- oder Meeresnähe finden – oder wie wäre es mit Bauernhof-Ferien?

?Packen
• die Koffer packst du entweder schon am Vortag oder abends wenn die Kinder schlafen, alternativ gehen die Kids mit einem Familienmitglied oder Babysitter nochmal ein bisschen auf den Spielplatz
• mit Fernsehen bekommt man den aufgedrehten Nachwuchs zwar auch ruhig, aber es empfiehlt sich nicht kurz vor der Fahrt, denn dann kann sich dein Kind ja auch nicht viel bewegen und könnte hibbelig werden…
• lass dein Kind einige Spielsachen selbst einpacken. Damit es nicht ausufert, könnte es eine Kleinigkeit für die Fahrt sein und ansonsten, um die Dimensionen klar zu machen, eine Tasche oder Kiste

✈️?? während der Reise:
• Lieblingskuscheltier und Trinkflasche am Platz
• kindgerechte Snacks, die man einfach vom Beifahrersitz nach hinten reichen kann bzw. in Zug und Flugzeug nicht viel „Spuren“ auf Kind und Sitz hinterlassen können
• neues Hörspiel, Zeitschrift oder neues Bilderbuch für die Fahrt
• ein paar wohldosierte Süßigkeiten als Stimmungsaufheller (nicht zu viel, denn das putscht viele Kinder zu stark auf bzw. wird ihnen evtl übel davon)
• ein paar leichte Reisespiele auf Lager haben („Ich sehe was, das du nicht siehst“ oder: „wir zählen jetzt alle roten Autos“; mit größeren Kindern kann man ein Wortspiel machen und jedes neue Wort muss auf den letzten Buchstaben des Vorgängers lauten „HimmeL – LuftballoN – NasE …“)

?️ im Urlaub, vor allem als Eltern als Paar:
• es sollte vorher klar sein, dass ein Urlaub mit Kindern „anders“ ist als „damals“; im Prinzip ist es plötzlich Alltag pur, bloß die volle Dröhnung und in anderer Umgebung
• wer normalerweise Vollzeit arbeitet, kann davon (unangenehm) überwältigt werden, und wer sich sonst stets um den Nachwuchs kümmert, darf jetzt nicht plötzlich die komplette Entlastung erwarten …
• wenn im Vorfeld geklärt wurde, wer z.B. kocht, die Kinder ins Bett bringen oder einkaufen geht etc., der wird dann nicht plötzlich von Missverständnissen überrascht
• am Besten bespricht man auch schon vor dem Urlaub, was und wieviel jeder unternehmen möchte. Gerade Kleinkinder sind absolut zufrieden mit w*e*n*i*g. Da reichen Spielplatz, im Watt buddeln und ein Eis essen gehen vollauf. Und wenn Mama gern in Ruhe ein Buch lesen möchte, während Papa am Liebsten täglich Radtouren unternehmen würde, ist Streit natürlich ebenso vorprogrammiert.

?️❔Erzählt mal, habt Ihr noch Erfahrungswerte oder wertvolle Tipps?

Innere Haltung

„Mama, warum weinst du?“
„Ich weine ja gar nicht, es ist nichts.“

Kinder haben stets Zugang zu deiner inneren Haltung, sie haben eine natürliche Wahrnehmung dessen, was du FÜHLST, obwohl du etwas anderes SAGST.

Sei authentisch. Weinen ist für Kinder etwas Natürliches und in keiner Weise schlimm. Es hilft ihnen, sich ein inneres #Reset zu verschaffen?

Indem Du authentisch bleibst und kongruent zwischen verbaler und nonverbaler Kommunikation, lernt dein Kind, all seine Gefühle zuzulassen.

Wenn dein Kind weint, dann sag nicht Sätze wie: „Das ist doch nicht so schlimm.“ oder „Du hast keinen Grund, zu weinen.“ Stattdessen könntest du das Weinen begleiten und sagen: „Ich bin für dich da. Es ist okay, dass du weinst.“

Fragt dein Kind dich: „Warum weinst du?“ Dann gib Zugang zu deinem Gefühl: „Ich bin gerade traurig. Das geht vorbei. Wie schön, dass du da bist!“

#authentischeeltern
#awareparenting
#friedvolleelternschaft
#bindungsorientiert
#aufaugenhöhe
#gleichwertig
#slowparenting
#familienblog
#begleitenstatterziehen

#nofilter

„Mama, das tut weh!“
„Quatsch, das kann gar nicht wehtun.“

„Ich mag keine Erdbeeren, Papa!“
„Doch, natürlich magst du die. Komm, iss!“

„Ich möchte nicht zum Sport gehen…“
„Aber du bist doch so sportlich!“

„Ich hab Angst.“
„Aber du bist doch schon groß!“

Was stimmt hier nicht?

Wenn wir Kindern ihre Selbstwahrnehmung stets „ausreden“, dann verlieren sie diese und trauen ihren eigenen Gefühlen nicht mehr
Nimm die Aussagen deines Kindes wahr, gehe darauf ein, frag nach und unterstütze es begleitend.

„Mama, das tut weh!“
„Oje, zeig mal, wo genau?“

„Ich mag keine Erdbeeren, Papa!“
„Möchtest du heute lieber ein anderes Obst essen?“

„Ich möchte nicht zum Sport gehen…“
„Willst du mir erzählen, weshalb?“

„Ich hab Angst.“
„Wollen wir es zusammen versuchen?“

#selbstwahrnehmung
#kinderwahrnehmen
#aufaugenhöhe
#gfkmitkindern
#gelbermarienkäfer

Adultismus

Du glaubst, die Zeit, in welcher Erwachsene über Kinder Macht ausüben, ist längst vorüber?

Sind wir wirklich in einer Zeit angekommen, in der wir unseren Kindern auf Augenhöhe begegnen?

Vielfach gehen wir aufgrund des Alters eines Menschen davon aus, im Vorhinein zu wissen, wie ein Mensch ist, was er kann oder nicht kann.

Das ist leider auch in unserer heutigen Zeit nicht anders.

Höre dich einmal um. Auf dem Spielplatz oder in der Kita – und höre auch dir selbst genauer zu!

Wie oft erklingen Sätze wie:
„Keine Widerrede!“
„Weil ich es so sage.“
„Räum gefälligst dein Zimmer auf.“
„Nein, du darfst kein Fernsehen, denn du hast dein Gemüse nicht gegessen.“

Würdest du so mit einem Erwachsenen sprechen, z.B. mit deinem Ehepartner?

Kennt Ihr noch mehr Beispiele für Adultismus?

Durch die Worte, die wir an unsere Kinder richten, können wir ihnen Anerkennung und Bestärkung schenken.
Worte können aber auch herabwürdigend und verletzend sein. Gleichzeitig entwickeln Kinder auf dieser Basis ihre eigene Wertvorstellung.
Erlebt unser Nachwuchs häufig Diskriminierung durch Worte, so erlebt das Kind möglicherweise eine Abwertung seiner Person – oder, nicht minder bedenklich, es neigt später selbst zu abwertender Kommunikation gegenüber anderen.

Damit Kinder wahrnehmen, dass Erwachsene nicht immer die „Bestimmer“ sind, benötigen wir eine wertschätzende Dialogform.

Was bedeutet dies?
• Stelle durch Blickkontakt eine gute Gesprächsbasis her.
• Verwende eine angenehme Stimme.
• Wende dich dem Kind auch körperlich zu.
• Dein Gesicht sollte freundlich sein.
• Sei auf Augenhöhe mit deinem Kind.
• Höre wirklich zu, nimm dir Zeit.
• Frage nach und zeige Interesse

#aufaugenhöhe
#kindersindwertvoll
#wortetunimherzenweh
#erziehungstipps
#dasistnichtfair
#kinderdiskriminierung
#kinderrechte
#RespektvorKindern
#Kinderwertschätzen
#adultismuserkennen
#adultism
#bedürfnisorientiert

Du glaubst, die Zeit, in welcher Erwachsene über Kinder Macht ausüben, ist längst vorüber?

Sind wir wirklich in einer Zeit angekommen, in der wir unseren Kindern auf Augenhöhe begegnen?

Vielfach gehen wir aufgrund des Alters eines Menschen davon aus, im Vorhinein zu wissen, wie ein Mensch ist, was er kann oder nicht kann.

Das ist leider auch in unserer heutigen Zeit nicht anders.

Höre dich einmal um. Auf dem Spielplatz oder in der Kita – und höre auch dir selbst genauer zu!

Wie oft erklingen Sätze wie:
„Keine Widerrede!“
„Weil ich es so sage.“
„Räum gefälligst dein Zimmer auf.“
„Nein, du darfst kein Fernsehen, denn du hast dein Gemüse nicht gegessen.“

Würdest du so mit einem Erwachsenen sprechen, z.B. mit deinem Ehepartner?

Kennt Ihr noch mehr Beispiele für Adultismus?

Durch die Worte, die wir an unsere Kinder richten, können wir ihnen Anerkennung und Bestärkung schenken.
Worte können aber auch herabwürdigend und verletzend sein. Gleichzeitig entwickeln Kinder auf dieser Basis ihre eigene Wertvorstellung.
Erlebt unser Nachwuchs häufig Diskriminierung durch Worte, so erlebt das Kind möglicherweise eine Abwertung seiner Person – oder, nicht minder bedenklich, es neigt später selbst zu abwertender Kommunikation gegenüber anderen.

Damit Kinder wahrnehmen, dass Erwachsene nicht immer die „Bestimmer“ sind, benötigen wir eine wertschätzende Dialogform.

Was bedeutet dies?
• Stelle durch Blickkontakt eine gute Gesprächsbasis her.
• Verwende eine angenehme Stimme.
• Wende dich dem Kind auch körperlich zu.
• Dein Gesicht sollte freundlich sein.
• Sei auf Augenhöhe mit deinem Kind.
• Höre wirklich zu, nimm dir Zeit.
• Frage nach und zeige Interesse

#aufaugenhöhe
#kindersindwertvoll
#wortetunimherzenweh
#erziehungstipps
#dasistnichtfair
#kinderdiskriminierung
#kinderrechte
#RespektvorKindern
#Kinderwertschätzen
#adultismuserkennen
#adultism
#bedürfnisorientiert

Sich entschuldigen MÜSSEN

Oder: Warum es nicht gut ist, ein Kind kommentarlos zum sofortigen Entschuldigen aufzufordern.

➡️ Habt ihr schon einmal zu euren Kindern gesagt: „Ich möchte, dass du dich jetzt sofort dafür entschuldigst!“ ?
Überlegt mal: Sich unter Zwang zu entschuldigen, fühlt sich sehr unangenehm, wenn nicht sogar erniedrigend an. Die Kinder lernen allenfalls, dass sie schnell in Ruhe weiterspielen können, wenn sie fix ein „Tschuldigung“ dahin murmeln. Der sozial-emotionale Lerneffekt ist dabei leider gleich Null…

✨ Wie aber lernt unser Kind, sich von Herzen frei zu entschuldigen oder eine Sache auf andere Weise „wieder gut zu machen“? ✨

➡️ Wir gehen als Vorbild voran und entschuldigen uns bei unseren Kindern. Und hierbei meine ich auch für in unseren Augen kleine Dinge oder Banalitäten.
Beispiel: Das Kind wollte sich die Kartoffeln selbst auf den Teller tun und fängt an zu weinen, weil du es im Eifer des Gefechts gemacht hast? Nimm dieses Gefühl ernst und entschuldige dich: „Entschuldige, mein Schatz, ich hab sie dir versehentlich aufgetan. Wollen wir die Kartoffel zurück legen und du nimmst sie dir noch einmal allein?“

➡️ Hilf deinem Kind außerdem unbedingt dabei, sich in die Lage des anderen hinein zu versetzen (sobald es selbst wieder ruhig geworden ist).
Dazu kann erstmal beschrieben werden, was passiert ist: „Okay, du warst wütend und hast von Max den Turm umgeworfen.“
Als nächstes kann überlegt werden, wie es sich für den anderen anfühlt: „Kannst du dir vorstellen, dass Max jetzt traurig ist?“ Und dann kann eine Lösung überlegt werden: „Wollen wir den Turm gemeinsam wieder aufbauen?“

✨ Wichtig ist, dass sich am Ende alle wohl fühlen, denn das Gefühl von Scham sollte niemals entstehen. ✨

#mamaratgeber #Mamablog #kinderherzen #kinderseelen #geschwisterliebe #ausdemlebenmeinerkinder #mitkindernwachsen #mitkindernsprechen
#mansiehtnurmitdemherzengut
#bedürfnisorientiert #highneed #ausdemlebeneinermutter #momsofinsta

░G░e░s░p░r░ä░c░h░s░k░u░l░t░u░r░░m░i░t░ ░K░i░n░d░e░r░n░

Wie unterhältst du dich mit deinem Kind?
Erkundigst du dich nach seinen Gedanken, Erlebnissen und Gefühlen? Erzählt es von sich aus viel? Stellt es häufig Fragen? Erzählst du deinem Kind auch etwas von dir?

Meine Söhne erzählen viel – und das nicht nur, wenn der Tag lang ist. Trotzdem oder gerade deswegen haben wir eine Art Gesprächskultur eingeführt, die Nähe schafft und bei der wir einander wirklich zuhören und den anderen wahrnehmen.

Hier ein paar Beispiele:

• Stelle deinem Kind nicht immer dieselben Fragen (Wie war’s im Kindergarten? Was gab es zu essen?), sondern überlege dir Fragen, die dein Kind an seine Erlebnisse erinnern und mit denen du wirklich Interesse weckst (Was war heute dein Lieblingsspiel im Kindergarten? Gab es heute zum Mittag wieder diese leckere Sauce, von der du letztens erzählt hast?). Tipp: Vermeide mit ja/nein zu beantwortende Fragen ☺️

• Stelle Gefühlsfragen, wenn dein Kind ins Detail geht (Oh, spannend! Und wie hat sich das angefühlt? Hast du dich da sehr gefreut?).

• Bewege dich thematisch nicht nur in der Gegenwart, sondern erinnere dich zusammen mit deinem Kind an Erlebtes der vergangenen Woche (Weißt du noch, wie wir neulich die Nachbarskatze gestreichelt haben?). Außerdem beziehe dein Kind in die Planung der nächsten Tage ein (Was möchtest du morgen in deiner Brotbox haben? Möchtest du am Wochenende zum Wildgehege fahren?). Dies erweitert enorm die Selbstwertschätzung des Kindes; es spürt, dass es bei der Familienplanung mitentscheiden kann, dass seine Meinung zählt.

• Erzähle deinem Kind auch von dir. Entweder ganz frei (Weißt du, was ich heute morgen bei der Arbeit erlebt habe, als du im Kindergarten warst?). Oder in Form eines Rituals, zum Beispiel am Abend:  jeder erzählt dem anderen, was an diesem Tag das Schönste war und welches Erlebnis nicht so gut war. (Ich fand es heute am Tollsten, mit dir zusammen ein Bild zu malen. Nicht so gut fand ich, dass wir vorhin aneinander geraten sind, umso schöner, dass wir uns wieder vertragen haben.)

• All dies fördert einen sicheren Umgang der Kinder im Gespräch mit anderen, außerdem werden soziale und kognitive Fähigkeiten gefördert.

????????? ?????

Juchuuuu… ?? seit drei Wochen gehen die Jungs in die Kita, der Kleine hat die Eingewöhnung wunderbar absolviert, der Große freut sich täglich, seine Freunde zu sehen. Also alles prima. Eigentlich.

Denn jetzt geht sie wieder los, die Pipi-Kacka-Phase, auch bekannt als die #Fäkalsprache Ära…
??
Es ist wohl wahr: diese Wörter bringen die Kinder aus dem Kindergarten mit nach Hause.
Wie ließe es sich sonst erklären, dass es jetzt nach der Eingewöhnungszeit der „Neuen“ von vorne losgeht?

Nun kann man als Eltern auf vielerlei Weisen reagieren.

1️⃣ Erklären, was die Begriffe bedeuten und das solcherlei Sprache sehr verletzend für jemanden sein kann. ?

2️⃣ Diese Wörter nur auf der Toilette bzw im Badezimmer erlauben, sofern das Kind dies mitmacht. Eine gewisse Konsequenz der Eltern ist vonnöten ?

3️⃣ Einfach ignorieren. (Gar nicht mal so leicht, wenn sich Geschwisterkinder am Essenstisch um die Wette anbrüllen mit „Du bist ein Kackafrosch.“ – „Du bist eine Pissgurke.“ ???)

4️⃣ Gnadenlos mitmachen, in der Hoffnung, dass es das Kind irgendwann satt hat.

✋❣️ Hand auf’s Herz:
ich finde dies alles nicht sooo besonders hilfreich und habe alles schon ausprobiert.
Am besten hilft ein wenig Ignoranz plus Gelassenheit und die Bitte, beim Essen eine gewisse Lautstärke nicht zu überschreiten. Manche Wörter sind wirklich komplett tabu (sch**ẞe und Ar****och u.a. Beleidigungen), dafür gibt’s ’ne Blacklist. Manchmal gelingt es, dass ich einfach lustige neue (Schimpf-)Wörter vorschlage und die Kinder plötzlich eifrig mitmachen: Tiefseefisch, Krawattenkuh, Käsefrosch, Eidotter …. Vielen Kindern geht es hauptsächlich um das Aussprechen interessanter oder witziger Begriffe und natürlich die Aufmerksamkeit, die man damit erhalten kann.

Wie handhabt ihr denn diese Phasen?
Schreibt’s mir in die Kommentare ?

#kleinkindmama
#kleinkindleben
#kleinkind
#alltagmitkind
#erziehungstipps
#erziehungistherzenssache
#lebenalsmama
#lebenmitkindern
#lebenmitkindernistlebenamlimit
#pipikaka
#schimpfwörter
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#instamama
#familylife
#familienblog
#mamaratgeber

Kinder begleiten

In meinem gestrigen Beitrag habe ich darüber geschrieben, wie schnell wir Erwachsenen manchmal reagieren, wenn Geschwister streiten und eins der Kinder weint. Oft stellen wir uns sofort auf die Seite des Kindes, das weint, ohne die Situation zu hinterfragen.
Das Kind, welches handgreiflich wurde, ist der #Bösewicht …
Und selbst, wenn es natürlich nicht in Ordnung ist, dass ein Kind dem anderen wehtut, so steckt meistens keine Aggression dahinter, sondern blanke Hilflosigkeit.
In meinem gestrigen Beispiel war der große Bruder einfach überfordert.
Er hat seinen kleinen Bruder mehrfach darum gebeten, aufzuhören. Das war seine erste und richtige Intention.
Als sich daraufhin nichts änderte, wurde er verständlicherweise ärgerlich.

Wir können als Eltern oder Erzieher helfen, indem wir aufhören, zu agieren.
Noch dazu sollten wir das Tempo aus der Konfliktbewältigung nehmen.
Wir könnten ganz einfach zunächst wortlos dazukommen, ohne zu bewerten.
Wir könnten vorsichtige Fragen stellen, vor allem an das Kind gerichtet, dass sich vermeintlich aggressiv verhalten hat. Zum Beispiel: wie geht es dir jetzt? Wie ging es dir, bevor dein Bruder geweint hat?

Und so lässt sich aufarbeiten, dass…
• … der Große vielleicht noch deutlicher hätte sagen können: „Stop! Hör auf mit mir zu sprechen, das lenkt mich von meinem Spiel ab!“
• … der Kleine beherzigen sollte, wenn er (sogar mehrfach) um etwas gebeten wird.
• … der Große beim nächsten Mal besser um Hilfe bei einem Erwachsenen bittet oder sein Spielzeug nimmt und den Raum verlässt, wenn er merkt, dass die Wut aufkeimt und bevor es zu Handgreiflichkeiten kommt.