Gewalt

Gewalt ist mehr, als uns Eltern manchmal bewusst ist.

Wenn alles nach Plan läuft (= die Kinder in unserem Sinne kooperieren), dann fällt es uns leicht, auf Augenhöhe zu sein.
Wenn nicht – dann werden wir leicht laut, drohen den Kindern mit Konsequenzen, schimpfen, wenn sie ihre von uns definierten Aufgaben nicht erfüllen und ahnden Regelverstöße.

„Geh sofort in dein Zimmer!“ brüllen wir, wenn das Kind nicht „gehorcht“.

„Wenn du nicht aufräumst, dann kommst du eben jetzt sofort ins Bett!“ setzen wir eine unlogische Konsequenz.

„Du solltest deine Schuhe nicht mitten im Flur liegen lassen, ich hab es schon tausendmal gesagt!“ erbosen wir uns und pfeffern die Schuhe wütend dem Kind vor die Füße.

„Jetzt hörst du endlich auf damit!“ rufen wir ärgerlich und packen das Kind am Arm, um es vom Ort des Geschehens wegzutragen.

Das alles ist Gewalt.
Dabei meinen wir es doch nur gut.
Wir möchten unseren Kindern eine Orientierung geben.
Es überwiegt die Sorge, dass ohne unser Agieren der Nachwuchs zu rücksichtslosen, unerzogenen Rüpeln herangewächst.
Wir haben Angst vor Kontrollverlust.

Aber möchtest du, dass dein Kind „pariert“, weil es Sorge vor Liebesentzug hat? Oder – gleich schlimm – weil es Furcht vor Bestrafung hat?

Nicht vergessen: unsere Kinder spiegeln uns. Sie werden diese Form der Gewalt aufnehmen und weitergeben.

Das Spiegeln hat eine aufklärerische Seite:
in einer Konfliktsituation sollten wir uns fragen, ob das „störende“ Verhalten unseres Kindes etwas mit uns zu tun hat – sind wir selbst überfordert? Waren wir zu fordernd mit unserem Kind? Haben wir ihm zu viel Verantwortung übertragen? Oder ein Bedürfnis unseres Kindes übersehen – Müdigkeit, Hunger, Überreizung?

Es gibt immer eine Alternative zu unserem gewaltnahen Verhalten dem Kind gegenüber.
Wenn wir Eltern das nicht schaffen, sollten wir den Blick auf uns selbst richten und wenigstens ehrlich bleiben:
manchmal sind wir Erwachsenen zu müde, zu lustlos, nicht in der Lage zum echten Zuhören oder einfach nicht kompromissbereit.

Hand auf’s Herz!
Bleib auf Augenhöhe ♥️

inspired by @tassilo.peters

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